Ziele und Inhalte eines Führungscoachings

Worin bestehen Ziele und Inhalte eines Führungscoachings?

In einem ausführlichen Artikel zeigte ich im Päda.blog! auf, was eigentlich unter den Begriffen «Führungs-Coaching» und «pädagogisches Coaching» zu verstehen ist. Dort legte ich auch mein Verständnis von Coaching dar und beschrieb meinen Coachingansatz. Im vorliegenden Beitrag möchte ich an drei Beispielen veranschaulichen, worin Ziele und Themen eines konkreten Führungscoachings bestehen können. Da die familien- und schulergänzende Kinderbetreuung ein Schwerpunkt meiner Arbeit darstellt, zählen unter anderem KrippenleiterInnen, HortleiterInnen und TeamleiterInnen zu meinen Kunden. Die Beispiele beziehen sich auf diesen Kontext.

Beispiel 1: Führungscoaching Krippenleitung beim Aufbau einer Kinderkrippe

Coaching von zwei Co-Krippenleiterinnen, welche eine eigene Kinderkrippe gründeten. Das Coaching erstreckte sich über acht Monate und fand einmal im Monat in meinem Büro in Zürich statt. Die einzelnen Treffen dauerten zwischen 90 und 120 Minuten. Hintergrund des Coachings war eine Auflage der Krippenaufsicht, bis zum Beginn einer adäquaten Führungsausbildung ein Führungs-Coaching in Anspruch nehmen zu müssen.

Ziele:

  • Unterstützung beim Aufbau der Kinderkrippe
  • Reflexion von Führungsfragen und Führungsrolle
  • Prüfung von Optimierungsmöglichkeiten

Themen:

  • Rollenverständnis, Rollengestaltung und Rollenteilung der Co-Leiterinnen
  • Führungsstil der Co-Leiterinnen
  • Aufgabenteilung und Kompetenzenregelung
  • Aufbau- und Ablauforganisation im ganzen Betrieb
  • Personalgewinnung, Personalfluktuation, Personalführung
  • Teamentwicklung, Teambildung
  • Kommunikationsgefässe, Informationsfluss, Informationsmanagement
  • Zeit-, Selbst- und Stressmanagement, Work-Life-Balance
  • Führung eines wachsenden und sich verändernden Betriebs (Veränderungsmanagement)

Beispiel 2: Coaching Hortleiterin zur Weiterentwicklung Kinderhort

Coaching einer Hortleitung, im Anschluss an den abgeschlossenen Aufbau von einem grossen Kinderhort. Das Coaching dauerte ein Jahr und umfasste monatliche Treffen à zwei Stunden in Zürich.

Ziele:

  • Stabilisierung und Konsolidierung des Hortbetriebs
  • Planung der nächsten Entwicklungsprozesse auf verschiedenen betrieblichen Ebenen
  • Begleitung und Unterstützung bei der Umsetzung der Entwicklungsprozesse
  • Unterstützung in der weiteren Konzeptentwicklung
  • Reflexion und Gestaltung der beruflichen Rolle der Hortleitung

Themen:

  • Herausarbeitung der Vision der Auftraggeberin
  • Umsetzung des Bildungskonzepts
  • Ist- und Sollanalyse der betrieblichen Strukturen und Kenndaten
  • Bisheriges und künftiges Personalgewinnungsverfahren
  • Systematik in der Einarbeitung von neuen Mitarbeitenden
  • Künftiges Stellen- und Hierarchiegefüge
  • Rollen- und Funktionsklärung auf den verschiedenen Hierarchieebenen
  • Besetzung der Schlüsselpositionen (Stellvertretung Hortleitung, TeamleiterInnen)
  • Möglichkeiten zur Teamentwicklung
  • Massnahmen zur Gestaltung des Betriebsklimas und der Zusammenarbeitskultur
  • Partizipation von Eltern, Steigerung der Kundenzufriedenheit, punktuelle Zusammenarbeit mit Eltern, Erarbeitung Konzept für Elternarbeit

Beispiel 3: Führungs-Coaching für Geschäftsleitung

Coaching der Geschäftsleiterin einer grösseren privaten Trägerschaft, welche an verschiedenen Standorten Kinderkrippen, Kinderhorte und Kindergärten führt. Es dauerte ein Jahr und fand teilweise in Zürich, teilweise an den diversen Standorten statt.

Ziele:

  • Analyse der Führungs- und Betriebsstrukturen
  • Umstrukturierung der Aufbau- und Ablauforganisation
  • Steigerung von betrieblicher Effizienz und Effektivität

Themen:

  • Neu-Berechnung Personalbedarf
  • Abdeckung der Betreuungszeiten, Unterstützung bei der Arbeitsplangestaltung
  • Entwicklung von Ideen zur Belegungssteigerung und Angebotsentwicklung
  • Vereinheitlichung von Dokumenten, Verbesserung des Dokumentenmanagements
  • Überprüfung der Aufbau- und Ablauforganisation
  • Optimierung der Betriebs- und Führungsstrukturen
  • Neuorganisation des Ausbildungsbereichs (Lehr- und Praktikumsstellen)
  • Massnahmen zur Personalentwicklung und Senkung der personellen Fluktuation
  • Schaffung eines Aushilfspools
  • Entwicklung einer sinnvollen IT-Struktur
  • Überprüfung von Budget und Betriebsrechnung

Fazit

Alle drei Beispiele zeigen, dass konkrete betriebliche Fragen Inhalt des Führungscoachings sind. Die Auseinandersetzung mit ihnen betrifft jeweils auch die berufliche Rolle der KundInnen, so dass ein Wechselspiel zwischen Rolle (Person) und Umfeld (Kontext) sichtbar wird. Ebenfalls verdeutlicht sich, dass die Grenzen eines Coachings zu den Ansätzen einer Organisationsentwicklung unter Umständen fliessend sind. Ein Coaching kann also – je nach Zielsetzung – nicht nur viel zur persönlichen Entwicklung, sondern auch viel zur Entwicklung einer Institution beitragen.

Weiter zum Beitrag im Päda.blog! über: Führungs-Coaching und pädagogisches Coaching: Was ist das eigentlich?

Mehr Informationen zum Coaching von Päda.logics!

 

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