Diskussion über den Ganztag in Deutschland

Diskussion über den Ganztag in Deutschland

Die Diskussion über den Ganztag in Deutschland intensiviert sich. Sie wird auch Früchte für die schulergänzende Kinderbetreuung in der Schweiz tragen. Denn die Vergangenheit zeigt, dass im Zuge solcher Diskussionen immer viele interessante und fachlich hochwertige Beiträge entstehen können.

 

Ganztag in Deutschland ab 2026

In Deutschland haben Kinder im Grundschulalter ab 2026 einen Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung. Damit steht die Kindertagesbetreuung vor einer riesigen Ausbauwelle. Fachleute schätzen, dass bis zum Schuljahr 2029/30 zwischen 20’000 bis 40’000 zusätzliche Vollzeitstellen benötigt werden.

Diese Ausgangslage bringt Schub in die Diskussion zur Qualität der schulergänzenden Ganztagesangebote. Davon zeugt auch die sehr interessante Dokumentation, die im Zusammenhang mit dem Fach-Kongress «Ganztagsangebote für Grundschulkinder zwischen Qualitätsanspruch und Ausbaubedarf» im November 2022 entstand. Sie umfasst gehaltvolle Präsentationen zu Themen, welche auch der schulergänzenden Betreuung in der Schweiz spannende Impulse geben.

 

Kompetenzen Fach- und Assistenzpersonal

Eines der Produkte, die im Kontext der Ganztagsdiskussion entstanden, betrifft den Wegweiser Weiterbildung «Ganztag für Grundschulkinder». Er enthält Grundlagen für die kompetenzorientierte Weiterbildung des Betreuungspersonals. Die Qualität pädagogischer Angebote ist eng mit der Qualifikation des Personals verknüpft, weshalb seiner Aus- und Weiterbildung besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden soll. Dabei findet auch das Assistenzpersonal Beachtung, denn wie in der Schweiz sind auch in Deutschland viele Laien für die schulergänzende Betreuung tätig. Der Wegweiser ist äusserst lesenswert, da er viele Bezüge zur Weiterentwicklung von schulergänzenden Angeboten beinhaltet. Speziell interessant ist das ausführliche und differenzierte Kompetenzprofil für das Fach- und Assistenzpersonal.

Neben Personalfragen vermitteln die Konferenzunterlagen ein ganzheitliches Bild, indem sie den Blick auf die Perspektive der Kinder, der Eltern, der Schulen und des Kontexts richten. Als roter Faden ergeben sich immer wieder Fragen und Hinweise zur Qualität der künftigen Ganztagsbetreuung.

 

Kooperation von Schule und Hort

Etwas anderer Art und ausserhalb des Kontexts der Konferenz entstand im Vorfeld ein Interview mit einem Schulleiter und einer Leitung Betreuung, bei denen es um die Zusammenarbeit von Schulen und schulergänzenden Angeboten geht. Das Interview zeigt exemplarisch auf, wovon viele Schul- und Hortleitungen betroffen sind. Unter dem Titel «Wir sind alle Schule» stellt es die Kooperation von Schulpersonal und Hortpersonal in den Mittelpunkt.

Arrow right icon